Dieses Analyseergebnis überrascht: Bisher sind Forscher in ihren Untersuchungen zum Schluss gekommen, dass insbesondere die schlecht ausgebildeten Arbeitnehmer von den Auswirkungen der fortschreitenden Automatisierung getroffen werden. Die Untersuchung der Non-Profit-Organisation Brookings kommt dagegen zum Schluss, dass sich Künstliche Intelligenz von anderen Technologien der Automatisierung, wie z. B. Roboter oder klassischer Software, so sehr unterscheidet, dass sie sich im Gegensatz zu diesen insbesondere auf die gut ausgebildeten, gut bezahlten Arbeitnehmergruppen auswirken kann.
Das Ergebnis fußt auf Textanalysen: Im ersten Schritt wurden 16.400 Patente zur KI nach tätigkeitsrelevanten Verb-Objekt-Paaren durchsucht, z. B. „Krankheiten diagnostizieren“. Diese wurden anschließend mit den Beschreibungen in der Berufsdatenbank des US-Arbeitsministeriums (O*NET) abgeglichen und das Ausmaß der Überlappung jeweils in einer Kennzahl verdichtet.
In 740 von 769 Berufsbeschreibungen wurden Verb-Objekt-Paare gefunden, die auch in den Patentbeschreibungen zur Leistungsfähigkeit bzw. dem möglichen Einsatzfeld der Innovation vorkommen. Gehäuft bestehen Übereinstimmungen in Berufsfeldern, die überwiegend gut ausgebildete, gut bezahlte Mitarbeiter benötigen. Somit weisen die Forscher mit statistischen Methoden nach, dass KI in der Gesamtbreite der beruflichen Tätigkeiten Auswirkungen zeigen kann. Der Ansatz ist allerdings nicht geeignet, um gut fundiert Aussagen über das Ausmaß der Disruption bzw. zu Arbeitsplatzverlusten in den Arbeitnehmergruppen zu treffen. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen müssen die Technologiefolgen beleuchten.